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E-Bike Schaltung

Wieviele Gänge braucht man?

Wie der menschliche Organismus ist ein E-Bike oder Pedelec ein hochkomplexes System. Alle darin verbauten Teile wirken auf- und miteinander. So wie der Motor gerne als Herz des E-Bikes betrachtet wird, übernimmt die Schaltung in diesem Vergleich die Funktion der Herzklappen. Hier wird besonders gut das enge Zusammenspiel zwischen Motor und Gangschaltung deutlich und vor allem die gegenseitige Bedingtheit. 

Nicht jede Gangschaltung ist problemlos mit jedem Motor kombinierbar und umgekehrt.

Daher sollte man sich vor dem Kauf eines E-Bikes oder Pedelecs genau überlegen, worin der Hauptnutzen liegt. Nutzt man das Bike eher als Sportgerät oder als Autoersatz für den täglichen Gebrauch? Wie viel Zeit kann man in die Pflege investieren? Fährt man eher kürzere Strecken oder sind auch Tagesreisen für den E-Bike-Urlaub geplant? All diese Fragen sollte man sich rechtzeitig stellen und auch beantworten, da sich diese Faktoren maßgeblich auf die Fahrfreude auswirken- und natürlich auf die Lebensdauer des Elektrofahrrads.

Die Kettenschaltung ist das flexiblere Schaltsystem, das mit bis zu 33 Gangkombinationen flüssige Gangwechsel in jeder Fahrsituation ermöglicht. Grund dafür ist das offenliegende Getriebe, bestehend aus Tretkurbel mit der variierbaren Zahl an Kettenblättern und mehreren zu einer Kette zusammen gefasten Zahnrädern am Hinterrad – unersetzlich für ein sportliches Rad. Der Nachteil ist die hohe Pflegebedürftigkeit, da hohe Flexibilität eines offenen Getriebes mit einer höheren Schmutz- und Störungsanfälligkeit einhergeht.

Die Probleme der Kettenschaltung stellen sich bei einer Nabenschaltung nicht, da das Planetengetriebe (das umlaufende Rad umkreist das Zentralrad, wie die Planeten die Sonne umkreisen) geschützt im Inneren des Nabengehäuses liegt. Dadurch ist es von Witterungseinflüssen unabhängig und optimal geeignet für den alltäglichen und ganzjährigen Gebrauch. Da die Art der Verbauung einer Nabenschaltung die Montage eines Kettenschutzes erlaubt, ist auch die Kleidung vor Schlammspritzern etc. geschützt. Am weitesten verbreitet sind Nabenschaltung mit 8 Gängen, trotzdem gibt es auch Ausführungen mit 2 bis 14 Gängen. 

Im E-Bike- und Pedelec-Vergleich können Sie Räder nach ihren Gängen und Schaltungen gegenüberstellen und leicht das passende Fahrrad finden.

Eine weitere, jedoch noch nicht gleichermaßen verbreitete Variante der Nabenschaltung ist das Tretlagergetriebe, das ebenfalls mit Planetengetriebe arbeitet. Wegen des begrenzten Raums im Tretlager, verfügt es meist über kaum mehr als 4 Gänge. Höhere Gang-Derivate sind in der Herstellung aufwendig und teuer und können nur mit der Kombination mit einer weiteren Gangschaltung erreicht werden. Daher sind Tretlagergetriebe bisher hauptsächlich in teuren High-End-Geräten verbaut. Pioniere auf diesem Gebiet sind die Hersteller Pinion und Schlumpf. Aufgrund des hohen Gewichts, das allein wegen des am Tretlager auftretenden hohen Drehmoments erforderlich ist, eignen sich Trekkingräder am besten für diese Getriebeform.

Für ein E-Bike gibt es drei verschiedene Motorformen: Den Vorderradmotor, Hinterradmotor und Mittelmotor. Letzterer ist der komplizierteste und aufwendigste Variante. Gemeinsam mit diesem Motor ist so gut wie immer die Kettenschaltung verbaut. Durch ein besonders hohes Drehmoment (aufgrund der nochmaligen Übersetzung der Motorkraft über das Schaltgetriebe) ist eine enorme Bergsteigfähigkeit möglich bei einem geringen Stromverbrauch. Ebenfalls für Kettenschaltungen eignet sich der Hinterradmotor. Ausnahme bilden im Hinterrad integrierte 3-Gang-Naben. Der Vorderradantrieb ist der Allrounder unter den E-Bike- und Pedelec-Motoren und versteht sich wunderbar mit Nabenschaltungen. E-Bikes und Pedelecs mit der Kombination aus Vorderradantrieb und Nabengetriebe eignen sich perfekt für den Alltagsgebrauch und entspannte Tagestouren. 

Schon ein kurzer Blick auf die Hersteller der Schaltgetriebe zeigt, dass man kaum an Shimano vorbeikommt. Doch das Unternehmen für Fahrradkomponenten aus Japan sitzt durchaus zu Recht auf dieser Spitzenposition. Stetige Qualität und innovative Neuheiten macht anderen Herstellern den Durchbruch seit Jahrzehnten nahezu unmöglich. So ist Shimano auch an einer der wichtigsten Neuheiten auf dem E-Bike-Markt beteiligt: Den stufenlosen Automatikschaltungen. Mit der Shimano Steps präsentiert Shimano 8-Gang Getriebenaben mit elektronischer Di2-Technologie. Konkurrenz macht derzeit nur der Hersteller Fallbrook aus den USA. Mit seinem stufenlose Getriebe „NuVinci“ stellt es eine Schaltung vor, die sich auch automatisch an Geschwindigkeit und Getriebe anpasst. 

Shimano geht mit seiner Technologie jedoch noch einen Schritt weiter: Die „Steps“ reagiert nicht nur auf Geschwindigkeits- und Trittfrequenz-Daten, sondern auch auf die Fahrerleistung, also den Druck, der auf das Pedal gebracht wird. Preislich spielen Automatikschaltungen natürlich noch in der obersten Liga mit. Allerdings soll es noch in diesem Jahr eine NuVinci in einer abgespeckten Form geben – natürlich auch finanziell. Das aktuelle NuVinci Modell ist das N380, die günstige Variante wird N330 heißen. Gemeinsam mit Bosch entwickeln beide Hersteller sowie Sram, ein weiterer US-amerikanischer Spezialist für Schaltgetriebe, bereits integrierte Schaltsysteme. In diesen Systemen ist eine zusätzliche Batterie für die Schaltvorgänge nicht mehr nötig, der Datenaustausch funktioniert über die CAN-Bus-Technologie. 

Über die Entwicklung der integrierten Schaltsysteme halten wir Sie hier auch auf dem Laufenden!

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