Preloader

Voller Akku in 20 Minuten- die Schnellladestationen fürs E-Auto kommen

E-Auto
27.10.2016 - von Julia Brinker

Die stärkste Bremse des Elektroautos ist der leere Akku. Denn wenn bei einem Verbrenner der Tank binnen weniger Minuten wieder voll ist, dauert das Laden an der Steckdose mindest anderthalb Stunden. Mit Ultra-E soll jedoch bis Ende 2018 ein Schnellladenetz in Europa aufgebaut werden, dass die Batterie binnen 20 Minuten wieder einsatzbereit machen kann.

Die von der EU geförderten Schnellladestationen verfügen über eine Ladeleistung von 350 kW und werden zunächst in Belgien, Deutschland, den Niederlanden und Österreich aufgestellt. Insgesamt umfasst die Strecke, auf der 25 dieser Säulen im Abstand von 120-150 km aufgestellt werden, 1.100 km. Es geht los in Amsterdam und Brüssel, über München, bis nach Wien und Graz. 

Ultra-E mit CCS-Steckern ausgestattet

Die Ultra-E Ladestationen sollen dabei vollständig kompatibel sein mit den 50 kW-Ladestationen, von denen in Deutschland bereits 241 Stück aufgebaut wurden und die unter dem Namen Fast-e laufen. Bei diesen handelt es sich ebenfalls ein EU-subventioniertes Projekt, das bereits Ende dieses Jahres abgeschlossen werden soll. 
Ausgestattet sind die Ultra-E-Stationen mit CCS-Steckern, von denen zunächst allerdings eher deutsche Autobauer profitieren werden. Das "Combined Charging System" ist zwar auch mit den europäischen Typ 2 Steckern kompatibel, dafür aber nicht mit dem in Japan gängigen "CHAdeMO"-System. Besonders bei Nissan zeigte man sich also nicht gerade begeistert dem millionenschweren Pilotprojekt, ist der Nissan Leaf bisher doch das weltweit meistverkaufte Elektroauto. Nachvollziehbar ist diese Kritik nicht zuletzt, weil die etwas schwächeren F​ast-e-Stationen bereits 3in1-Lader sind: Sie verfügen über die CCS-, CHAdeMO- und Typ2/mode3-Anschlüsse. Dabei soll Ultra-E ausdrücklich auch als kompatible Ergänzung zu Fast-e dienen.

EU fördert das Projekt mit viereinhalb Millionen Euro

Von den 15 Millionen Euro, die dieses Projekt kostet, trägt 30 Prozent die EU-finanzierte "Connecting Europe Facilitiy", die als Instrument zum Ausbau der Verkehrs-, Energie- und Telekommunikationsnetze in der EU 2013 verabschiedet wurde und zum 1.1.2014 in Kraft trat. Auch dieser Aspekte führte schon zu einigem Kopfschütteln in der Branche, da genug Zeit war, auf die japanischen CHAdeMO-Stecker zu reagieren. 
Pikantes Detail: Gleichzeitig ist bis 2017 ein vom Bund und unter der Federführung des Wirtschaftsministers Sigmar Gabriel ein weiteres Projekt zur Installation von Schnellladestationen geplant. Es trägt den Namen SLAM ("Schnellladenetz für Achsen und Metropolen") und wird bis zu 600 Ladestationen auf die ganze Republik verteilen. Sowohl bei SLAM, Fast-e, als auch Ultra-e ist Allego der Ladesäulenbetreiber.

Subventionierter Kabelsalat

Die Idee von gleichmäßig verteilten Stromladestationen, die den Akku in so kurzer Zeit aufladen, dass dadurch eine längere Reise nicht nachhaltig beeinträchtigt wird, ist sicher lange überfällig. Wo man aber nun welchen Strom bekommt und wie man diesen zahlt, ist ein riesengroßes Durcheinander. Und dass nun der Endverbraucher ausgerechnet im Moment des Ladevorgangs die negativen Auswirkungen der Interessenskonflikte von Stromanbietern, EU und Bund, Investoren, Automobilindustrie zu spüren bekommt, ist ein unschöner und hinderlicher Nebeneffekt.

Zurück
Diese Website nutzt Cookies

Um Ihnen einen bestmöglichen Service anzubieten gibt es auf unserer Webseite viele externe Inhalte (Karten, Videos, Werbebanner), welche zum Teil auch Cookies setzen. Für ein besseres Nutzungserlebnis würden wir auch gerne anonymisierte Analyse-Daten auswerten können. Was wir hierzu anwenden finden Sie in unserer Datenschutzerklärung und im Impressum.

Nur essentielle Cookies akzeptieren
Allgemein
  • Modelljahr
  • Preis UVP
  • Kategorie
  • Rahmen
  • Typ
  • Gewicht
Antrieb
  • Gewicht
  • Akku
  • Akku Position
  • Motor
  • Motor Modell
  • Schaltung
Ausstattung
  • Federung
  • Rekuperation
  • Anfahrhilfe
  • Bremsen
  • Gepäckträger