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Wie klingt ein Elektromotor?

E-Auto
21.11.2016 - von Julia Brinker

​Wie Sie hören, hören Sie nichts. Stille kann sehr schön und vor allem entspannend sein, birgt in vielen Situationen aber auch großes Gefahrenpotential. Zum Beispiel bei einem sich nähernden Elektrofahrzeug. Unser Gehör ist so geschult, dass es am Klang eines herannahenden Fahrzeugs dessen Geschwindigkeit oder die Beschleunigung erkennen kann.

​Dadurch kann man beispielsweise abschätzen, ob das Überqueren der Straße noch rechtzeitig möglich ist oder ob man besser wartet, bis ein Auto vorbei gefahren ist.

Wenn die Stille zur Gefahr wird

Elektromotoren liefern diese Geräusche anders als Verbrennungsmotoren jedoch nicht. Bis zu 30 km/h fährt ein Elektroauto sogar so gut wie geräuschlos. Und auch im Stand ist - logischerweise - kein bekanntes Auspuffgeräusch vernehmbar. Woher auch? Gerade auf größeren Parkplätzen ist dies nicht ungefährlich, kann es mitunter ziemlich unvermittelt wirken, wenn ein Auto plötzlich aus der Parkbox heraussetzt.

Künstlicher Sound fürs Elektroauto muss her

Doch auch für den Fahrer selbst ist das, was er von seinem Auto und dessen Motor akustisch wahrnimmt, relevant. So können viele Autofahrer die Geschwindigkeit einzig an der Lautstärke des Motors festmachen. Dadurch ist erst intuitives Schalten sowie angepasstes Bremsen möglich. Der Frage, wie dies umgesetzt wird, widmen sich zahlreiche Soundtechniker. Eine der bekanntesten Größen dieser Branche ist der Psychoakustiker Dr. Friedrich Blutner, der sich auch mit dem markenbildenden Sound von Elektrofahrzeugen befasst.

Klang statt Krach

Denn nicht nur aus Sicherheitsgründen ist das Geräusch, das der Motor eines Autos beim Fahren erzeugt, nicht unbedeutend. Viele Autos, als Beispiel sei hier der 911 von Porsche genannt, ziehen einen Großteil ihres Kultstatus' aus dem Fahrgeräusch. Gleichzeitig ist die Geräuscharmut von Elektrofahrzeugen mit Blick auf den Umweltschutz eine der wichtigsten Errungenschaften. Deshalb geht es Menschen wie Blutner nicht darum, einfach nur ein Geräusch zu erzeugen, wie bei einer bimmelnden Straßenbahn, sondern auf jedes Fahrzeug abgestimmt einen bestimmten Sound zu kreieren, der zwar hörber ist, aber vom Klang und der Lautstärke zum Fahrzeug passt.

Ein eigener Sound für jedes Fahrzeug

Dabei geht es natürlich vor allem darum, den Sound so zu konzipieren, dass er sich auch an die jeweilige Geschwindigkeit anpasst. Ein eintöniges gleichbleibendes Summen würde das Problem nicht lösen. Im Interview mit Planet Wissen weißt Blutner beispielweise auch darauf hin, dass der Sound darüber hinaus auch zur Qualität des Autos passen muss, damit der Kunde weiß, woran er ist. "Der Sound muss auch zur Haptik passen", weiß Blutner.

Antrieb von der EU

Damit diese Ideen nicht graue Theorie bleiben und auch die Autoindustrie mitspielt, wird es ab dem 01.07.2019 ein neues EU-Gesetz geben, das ein akustisches Warnsignal bei Elektroautos verpflichtend vorgibt. Es nennt sich „Acoustic Vehicle Alerting Systems“, kurz AVAS . Auch in den USA ist das Jahr 2019 als Stichjahr für eine ähnliche Regelung gesetzt. Erstmalig initiiert wurde es dort bereits 2008 auf Anregung der Blindenverbände. In Japan gibt es seit 2010 einen Leitfaden, nach dem sich Hersteller von Elektrofahrzeugen bezüglich akustischer Warnsysteme richten können.

Hier geht es weiter zum großen Elektroauto-Preisvergleich.

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