Eine Initiative der Deutschen Verkehrswacht und des Bundesverkehrsministeriums will mehr Sensiblität für das Tragen eines Fahrradhelms schaffen. Vier von fünf Menschen fahren Fahrrad, die Hälfte davon jede Woche. Die Frage über die Helmpflicht ruft immer wieder heftige Kontroversen hervor. Auch der ZIV warnt vor den Folgen einer neuen Gesetzgebung, die das Tragen eines Fahrradhelms vorschreibt,
Die "Ich trag' Helm"-Kampagne soll zuerst an das Verantwortungsbewusst sein der Bürger appellieren, einen Fahrradhelm zu tragen. Im besten Falle könnte man somit einer gesetzlichen Lösung für dieses Problems entgehen. Denn Zahlen über Fahrradunfälle auf deutschen Straßen lesen sich nicht schön. Gerade wenn es um E-Bikes geht, sieht die Statistik dunkel aus. Die Seite bietet zahlreiche Informationen über verschiedene Helmtypen, informiert darüber, warum das Tragen eines Fahrradhelm so wichtig ist und wie er korrekt getragen wird.
Doch auch die Forderung nach einer Helmpflicht für Fahrradfahrer werden immer wieder laut. Erst auf dem 55. Deutschen Verkehrsgerichtstag in Goslar Ende Januar forderte der Vorsitzende des Verkehrsausschusses, Martin Burkert, eine dahingehende Gesetzesänderung. In Kombination mit dem Einsatz gegen Verkehrslärm, der durch mehr Fahrradfahrer bestimmt reduziert werden könnte, klingt diese Forderung zunächst durchaus plausibel.
In der Branche macht sich allerdings Widerspruch breit. An vorderster Front auf der gegnerischen Seite steht der Zweirad-Industrie-Verband (ZIV). In einer kürzlich veröffentlichten Pressemitteilung warnt der ZIV vor den negativen Konsequenzen. Er befürchtet, dass die Zahl der Fahrradfahrer drastisch sinken könnte, wenn ohne Helm auf dem Fahrrad mit einem Bußgeld zu rechnen ist. Gerade auf dem Weg zur Arbeit meiden viele den Kopfschutz, um nicht mit plattgedrückter Frisur im Büro zu erscheinen.
Der ZIV ist stattdessen der Überzeugung, dass nur eine Steigerung der Fahrradfaher im Straßenverkehr zu mehr Sicherheit führe. Dass ein Fahrrad auf der Straße neben einem Auto fährt, darf keine Selten- oder gar Besonderheit sein. Mit Verweis auf den Nationalen Radverkehrsplan (NRVP) gäbe es bereits viele Ideen, die das Radfahren befördern könnten. Diese müssten nur zügiger und konsequenter umgesetzt werden. Deswegen ist das zentrale Anliegen des ZIV, den Ausbau der Fahrradinfrastruktur sowie eine sichere und fahrradfreundliche Gestaltung von kritischen Verkehrsknotenpunkten voranzutreiben.
Unter dem Motto "Pedelec statt Auto - aber sicher" ist auch die Sicherheit von Pedelec-Fahrern ein wichtiger Bestandteil des NRVP.