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Der Umweltbonus: Flopp mit Ansage

E-Auto
12.12.2016 - von Julia Brinker

Mit dem so genannten Umweltbonus, der im Mai 2016 im Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle verabschiedet wurde und Anfang Juli 2016 in Kraft trat, glaubte man, dem Ziel, 300.000 neue Stromer auf die Straßen zu bringen, einen Schritt näher zu kommen. Kurz vor Ende dieses Kalenderjahres sieht die Bilanz allerdings äußerst nüchtern aus.

 

Gerade einmal 2,2 Prozent der Gesamtsumme der Fördermittel wurden beantragt. Das sind 13 Millionen Euro von insgesamt 600 Millionen Euro, die von der Bundesregierung dafür vorgesehen sind.

Energiewende im Schneckentempo

Insgesamt entspricht das 7.370 Anträgen seit dem Start am 2. Juli 2016. Eingerechnet sind allerdings auch Hybridfahrzeuge, was die Zahl der reinen Elektroautos, für die die Prämie beantragt wurde, auf 4.173 Anträge senkt. Man kann also festhalten: Wird der Umweltbonus weiterhin in dem Tempo beantragt, wird es 16 Jahre dauern, bis alle angepeilten 300.000 Elektroautos zugelassen sind. Leider bestätigen diese Zahlen genau die Kritik, die die Bundesregierung bereits vor dem Inkrafttreten des Umweltbonus einstecken musste. 

Leider kein Bonus für die Umwelt

Bereits Ende Juli gab die Bundesregierung zu, dass der Umweltbonus, wenn er denn dazu führt, dass 300.000 Menschen sich statt eines Verbrenners ein Elektroauto zulegen, der Umwelt nicht helfen wird. Vielleicht hätte man da rechtzeitig über eine passendere Bezeichnung der Prämie nachdenken sollen. So wird sie an einem Kriterium gemessen, dem sie von vornherein nicht gerecht werden konnte. Scheitern mit Ansage. Greenpeace setzt darüber hinaus noch an einem ganz anderen Punkt an. Der Verkehrsexperte der Umweltschutzorganisation Tobias Astrup ist der Überzeugung, dass das beste Elektroauto nicht das eigene, sondern das geteilte ist. Will sagen: Mit der Kaufprämie werde die Verkehrswende in eine Sackgasse gelenkt. Die Bundesregierung müsste konsequenter den Einsatz von E-Autos im Sharing-Betrieb sichern.

Tesla kann es auch nicht mehr retten

Leider hilft es da auch kaum, dass auf der am 14.11.2016 veröffentlichten aktualisierten Liste der Elektroautos, die für den Umweltbonus in Frage kommen, nun auch ein Tesla auftaucht. Das Model S in der Einsteigervariante, also mit 60kWh und 400 km Reichweite liegt aufgrund angepassten Preispolitik des kalifornischen Autobauers bei 58.000 Euro netto und dadurch nicht mehr die Preisgrenze für die Kaufprämie von 60.000 Euro. Doch Tesla, Sharing, Umweltschutz hin und her: Selbst wenn dies alles außer Acht gelassen wird, lastet die Bundesregierung dem elektrofreundlichen Autokäufer einen ziemlich großen Berg bürokratischen Aufwands auf und den faden Beigeschmack, dabei auch noch Spielball zwischen den Interessen von Wirtschaft und Politik zu sein.

Wer profitiert hier eigentlich?

Unangenehm waren die Diskussionen darüber, ob die Prämie eigentlich nur ein Geschenk des Steuerzahlers an die Autoindustrie ist. Ebenso unangenehm das Problem der fehlenden Lademöglichkeiten und der Ungewissheit, wo man mit welcher Steckerkombination (CCS oder CHAdeMo) die Reichweite verlängern kann. Das ist nämlich das eigentliche Thema, das die Politik entschlossener angehen müsste und für das die 600 Millionen sicher besser angelegt gewesen wären.

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