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Wie weit führt ein Hybrid oder: Wohin will Toyota?

12.12.2016 - von Julia Brinker
Bild: Toyota

Seit dem letzten Jahr führt Toyota mit 10,15 Millionen Neuwagen das Rennen um die Weltmarktführung in der Autoherstellung an. Besonders bitter ist das für Unternehmen wie Volkswagen, die selbst diesen Platz für sich beanspruchen wollen. Betrachtet man die abschließenden Zahlen aus dem Jahr 2015, liegt der deutsche Autogigant mit 9,93 Millionen verkauften Neuwagen bisher noch auf Platz zwei, dicht befolgt von General Motors mit 9,8 Millionen Autos im Jahr 2015.

Die Zahlen für 2016 werden derzeit heiß erwartet, besonders vor dem Hintergrund der Abgasaffäre und wie sich diese auf die Verkaufszahlen bei VW auswirkt. Und weil die Bilanz nach der ersten Jahreshälfte gut aussah und Volkswagen sogar einen knappen Vorsprung vor Toyota erreichen konnte.

Gegen den Strom?

Um diese Zahlen zu sichern und weiter auszubauen setzt VW auch verstärkt auf einen Ausbau der E-Mobility. Davon ist allerdings bei Toyota bisher nicht viel zu sehen gewesen. Trotz guter Entwicklungen im Hybdridsegment, bleibt der japanische Autohersteller, der im Übrigen nächstes Jahr sein 80-jähriges Bestehen feiern darf, stur auf Verbrennerspur. Fast liebevoll und nachsichtig bezeichnen viele diese Haltung noch als ein Schwimmen gegen den Strom. Fragt sich nur, wie lang das gut gehen kann.

Der Prius war ein guter Anfang

Mit dem Prius, der im Jahr 2000 zum ersten Mal in Europa verkauft wurde, bereits drei Jahre vorher auf dem japanischen Markt, schwamm Toyota schon einmal gegen den Strom- und gleichzeitig mit ihm. Eine vielversprechende Entwicklung schien sich abzuzeichnen. Sieht man davon ab, dass Toyota sich noch nicht getraut hat, ganz ohne Kraftstoff auszukommen, ist diese Entwicklung bisher auch sehr positiv verlaufen. In Deutschland liegen die Verkaufszahlen für Hybridautos im Jahr 2015 bei 14.877 Neuwagen, was einem Anteil von satten 39% der Gesamtverkaufszahlen entspricht. In ganz Westeuropa pendelte sich diese Zahl auf etwa ein Drittel ein. Noch passt die Toyota-Strategie allerdings auch ganz gut zur infrastrukturellen Entwicklung was Ladesäulen betrifft. Man fährt, so lange der Strom reicht und statt nachzuladen kommt dann das Benzin zum Einsatz.

Eine Frage des Images

Es ist aber genauso erwiesen, dass beim Autokauf nicht nur das einzelne Fahrzeug eine Rolle in der Entscheidungsfindung spielt, sondern der Gesamtauftritt eines Unternehmens. Bei VW wirkt sich der Abgasskandal, der eigentlich nur Diesel-Motoren betrifft, auch negativ auf den Verkauf von Benzinern aus und wer einen BMW mit Verbrennungsmotor fährt hat auch dank Mikrohybrid das Gefühl, etwas Gutes für die Umwelt zu tun und auf der neuen E-Welle (die bei BMW eher eine i-Welle ist) zu schwimmen. Dabei ist die kleine blaue Anzeige, die ausschlägt, sobald man auf die Bremse tritt, wohl kaum mehr als ein Marketing-Gag. Aber konkret auf Toyota bezogen: Wie lange möchte man mit dem Kauf eines Toyota-Autos noch ein Unternehmen unterstützen, dass sich an der Energiewende nur äußerst halbherzig und unentschlossen beteiligt? Um weiter im Gespräch zu bleiben, kurbelt man bei Toyota momentan aber zumindest ein wenig die Gerüchteküche an. Auch wenn noch nichts von offizieller Seite angekündigt oder bestätigt wurde, legen einige Äußerungen von Unternehmensseite doch nahe, dass eine Wende vielleicht doch ins Haus steht.

Wird der Prius bald reinelektrisch?

Der Prius der viertel Generation, der ab 2017 auf die Verkaufsflächen rollen soll, wird mit einer 8,8 Kilowattstunden-Batterie ausgestattet sein, die ohne Nachzuladen 60 km am Stück hält. Man habe die Lithium-Ionen-Technologie soweit entwickelt, dass sich die Verbesserung der Leistung nicht auf den Preis auswirken muss. Auch an der Höchstgeschwindigkeit im rein elektrischen Fahrmodus wurde geschraubt: die liegt nun bei 135 km/h statt den bisherigen 85. Diese Zahlen legen nun den Verdacht nahe, dass das Toyota sich nicht mit schlechtlaufenden Elektroautos belasten will und den Elektromarkt erst dann betreten möchte, wenn die Technologie so ausgereift, dass dem Unternehmen rufschädigende Ladenhüter erspart bleiben. VW war mit seinen E-Versionen von Golf und up leider auch in der Hinsicht ein mahnendes Beispiel.

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