Schon jetzt ist China in Sachen E-Mobilität anderen Ländern weit voraus.
So fahren beispielsweise nur in der Stadt Shenzhen seit 2018 über 16.000 Elektrobusse und über 20.000 Taxis emissionsfrei durch die Straßen. Laut „China Daily Mail“ hat sich jüngst das Denken von Chinas Premierminister Li Keqiang im Zuge einer Japanreise jedoch fundamental geändert. Dort hat er sich über die Fortschritte bei der (Wasserstoff-)Brennstoffzelle informiert. Besonders hat Li beeindruckt, dass sich ein wasserstoffgetriebener PKW in nur wenigen Minuten auftanken lässt...
China gilt als Wegbereiter für Elektromobilität. Und dennoch scheint man dort der Meinung zu sein, dass reine E-Autos nicht die Lösung aller Probleme ist. Im Gegenteil, künftig wird man sich in China wohl vor allem auf die Wasserstoff-Brennstoffzelle fokussieren; dies lassen zumindest Medienberichte und politische Entscheidungen vermuten. Dennoch erweist sich die E-Mobilität als wunderbare Möglichkeit für China sich vom Rest der Welt zu entkoppeln. Denn im Gegensatz zu anderen Ländern verfügt man dort nicht über riesige Ölvorkommen, mit Verbrennern wird das Land daher immer von an-deren Ländern abhängig sein. In puncto E-Mobilität hat man die Vorteile auf der eigenen Seiten, denn für zahlreiche der benötigten Rohstoffe verfügt das Reich der Mitte über entsprechende Schürfrechte.
Nun fallen staatstragende Entscheidungen in China ja bekanntermaßen schnell und effektiv: Die chinesische Regierung hat bereits gehandelt. Bis 2030 sollen nach jüngsten Plänen der chinesischen Behörden eine Million Wasserstoff-Autos auf die Straße kommen. Staatliche Subventionen würden anstatt in Elektroautos nunmehr in die Entwicklung der Wasserstoff-Brennstoffzelle gesteckt. Die seien sauberer und effizienter als Fahrzeuge, deren Energie aus Lithium-Ionen-Batterien kommt Die neue Strategie ist nun der Umstieg auf Wasserstoff-Brennstoffzellen.
Weniger Subventionen für Elektroautos
Der Boom der Elektromobilität in China wurde vor allem durch hohe Subventionen vorangebracht. Die Subventionen für Elektroautos mit Batteriebetrieb wurden jedoch jetzt schon um zwei Drittel gekürzt. Um immer noch Unterstützung vom Staat zu bekommen, muss die Reichweite eines E-Autos jetzt 250 Kilometer betragen, 100 Kilometer mehr als zuvor. Für Elektroautos mit einer Reichweite ab 400 Kilometern wurden die Subventionen um die Hälfte gekürzt. Ab 2020 sollen die Subventionen für Elektroautos mit einer Lithium-Ionen-Batterie komplett gestrichen werden. Das Ziel ist eine Förderung der Wasserstoff-Brennstoffzellen.
Förderung der Brennstoffzellen
Der wesentliche Vorteil von Wasserstoff-Autos ist ein minutenschnelles „Aufladen“. Getankt wird Wasserstoff, dieser reagiert mit Sauerstoff in der Brennzelle: Dabei entsteht elektrischer Strom und Wasser. Um die umweltfreundliche Variante optimal umsetzen zu können müssten jedoch genügend Ladestationen zur Verfügung stehen. Schon bald sollen in China die ersten Wasserstoff-Korridore errichtet werden. Allein im Jangtsekiang-Flussdelta sollen bis 2030 stolze 20 Wasserstoffkorridore entstehen. China besitzt trotz eines Spätstarts große Vorteile beim Wasserstoffauto: zum Beispiel eigene Ressourcen und die Größe des Marktes.